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Montag, 4. Juli 2011

Solarenergie. Ökologische Energiewende zu nicht vertretbaren Kosten.

Trotz zahlreicher Einwände gegen das Vergütungssystem im Solarenergiesystem, die nicht nur aus dem Wirtschaftsflügel der Union kamen, wurde keine Einführung eines Mengendeckels, der Wirtschaftsflügel forderte jährlich 1-2 GW PV, sowie eine stärkere Degression bei der Einspeisevergütung von Solarstrom beschlossen.
"Der Bundesverband Solarwirtschaft ist erleichtert, dass diese Vorstöße an einem breiten gesellschaftlichen Widerstand und der Mehrheit der Regierungskoalition gescheitert sind" heißt es im Fachmagazin IKZ-ENERGY - Portal für Energieeffizienz und Erneuerbare Energien, 04.07.2011
Es ist sehr bedenklich, dass Lobbyisten immer wieder einen gesellschaftlichen Konsens unterstellen, der nirgendwo belegt ist und nur in Wunschvorstellungen existiert! Auch wenn die Bundesländer sich einstimmig gegen weitere Einschnitte bei der Solarstromförderung ausgesprochen haben, wie das Fachmagazin sagt, kann man nicht daraus schließen, dass die Forderung nach einer Deckelung am gesellschaftlichen Widerstand gescheitert ist!
Der Bundesrat wird sich nochmals mit der Gesetzesnovelle befassen. Beim EEG handelt es sich jedoch um ein nicht zustimmungspflichtiges Gesetz handelt, so dass die Länderkammer die endgültige Verabschiedung nur verzögern aber nicht verhindern kann. Relevante Änderungen hält die Solarwirtschaft als sehr unwahrscheinlich.

Aus Sicht der Photovoltaik: Die wichtigsten Eckpunkte des heute beschlossenen EEG-Gesetzentwurfs

Damit ist der Weg frei für eine Flut von Billig-Solarmodulen, vor allem aus China, die wir in den nächsten Jahren über Vergütungen teuer bezahlen werden. Ein Hightech-Land wird Deutschland durch die Solarenergie jedenfalls nicht.

Lesenswert: Daniel Wetzel, Der große Schwindel mit der Solarenergie, Welt Online, 26.06.2011

Mittwoch, 29. Juni 2011

Experten fordern Moratorium für Ökostrom

Derzeit ist es aus Sicht des Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) nicht ratsam, „mit dem Ausbau regenerativer Stromerzeugungskapazitäten fortzufahren“. Gefordert wird daher ein Moratorium für erneuerbare Energien. Zumindest aber müsse der Zubau der Fotovoltaik-Leistung begrenzt werden. (zitiert in: Alternative Energie, 28. Juni 2011)

Dienstag, 28. Juni 2011

Brand und Betriebsschäden bei Photovoltaikanlagen sind eine nicht zu unterschätzende Gefahr

Bild: Gesamtverband der
Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.
Die häufigsten Schäden an Solarkraftwerken entstehen durch Brände, wie die Grafik des Gesamtverbandes der Versicher zeigt.  Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) erzeugene bis zu 1000 Volt Gleichstrom und lassen sich bei einem Feuer nicht abschalten. Eigenheimbesitzer mit Solaranlagen auf dem Dach müssen damit rechnen, dass die Brandschützer ihr Haus bei einem Feuer nicht schützen können, weil beim Löscheinsatz die Einsatzkräfte durch Stromschläge gefährdet sind.
„Eine durchschnittliche Solarinstallation erreicht zwischen den Modulen und den Wechselrichtern eine Gleichspannung von mehreren Hundert Volt. Für Menschen sind bereits 120 V lebensgefährlich. Ein Kontakt mit einem brennenden Kraftwerk birgt somit im Ernstfall große Gefahren, insbesondere wenn Wasserleitungen im Gebäude durch die Hitzeentwicklung platzen und den Strom leiten“, erläutert Daniel Heck, Director Marketing von Canadian Solar, in IKZ-Energy, 07.06.2011
Beispiele dazu:
Solaranlage lässt Haus brennen, Ostseezeitung, 03.06.2011
High Voltage für die Feuerwehr. Brandgefährliche Solardächer, SWR, 14.06.2011


Gibt es Schutzmaßnahmen?

  • Der Bereichsleiter Photovoltaik beim alternativen Energiedienstleister Green City Energy in München empfiehlt, bereits beim Bau der PV-Anlage einen begehbaren Raum für Löschkräfte mit einzukalkulieren und darauf zu achten, dass Brandschutzabschnitte nicht mit Modulen bebaut werden. Dies könnte in kleineren Häusern ein Platzproblem sein.
  • Vor dem Beginn jedweder Löscharbeiten muss die Solaranlage zunächst vollständig lastfrei geschaltet sein. Dazu muss der Wechselrichter vom Netz getrennt werden. Wer sollte dies tun? 
  • Der Hausbesitzer sollte sich übrigens darüber im Klaren sein, dass alle zur Anlage gehörenden Kabel sein Privateigentum sind und somit unter die Sorgfaltspflicht des Betreibers fallen. "Im Falle eines Unfalls haftet somit der Besitzer“, erklärt Horn.
  • Die Hitzeentwicklung des Feuers kann sich auf die Konstruktion der Solaranlage auswirken und im schlimmsten Falle PV-Module aus ihrer Verankerung lösen. Hohe Temperaturen können zudem die Oberfläche der Solarzellen zum Bersten bringen und durch herumfliegende Glassplitter ein Sicherheitsrisiko darstellen. Aufgrund dessen sowie eventuell herabfallender Dachziegel ist eine entsprechende Schutzkleidung in der Nähe der Brandstelle erforderlich. Diese empfiehlt sich zudem auch durch eventuell freigesetzte toxische Dämpfe, die sonst in die Atemwege gelangen. 
  • Flammen unterhalb der PV-Anlage können durch den entstehenden Kamineffekt für eine rasche Ausweitung des Brandherdes über die gesamte Dachfläche sorgen und schnell auf weitere Gebäudeteile oder Nachbarhäuser übergreifen. Dieser Effekt wird durch brennbare Materialien in den Modulen weiter verstärkt. Die Folge: Die Einsatzstelle wird unzugänglich.
  • Die Feuerwehr hilft Ihnen beim kontrollierten Abbrennen ihres Hauses, wenn sie allgemein über Solaranlagen gut informiert ist und wenn sie von Ihnen genaue und detaillierte Informationen über ihre Anlage bekommt.
  • Obwohl im vergangenen Jahr über 100.000 Solaranlagen mit rund 300 Megawatt installiert wurden und die Bundesrepublik damit weltweit auf Platz eins liegt (GDV), gibt es noch keine Lösung, um die beim Brand zu Tage tretenden Probleme bei der Feuerbekämpfung zu minimieren! Dies könnte eine Abschaltvorrichtung für Solarmodule sein, die es aber immer noch nicht gibt: Sie ist auch heute noch Gegenstand der Ständigen Konferenz der Landesinnenminister, sagt Daniel Heck, Director Marketing von Canadian Solar.
  • Aber Sie sind ja versichert, jedenfalls die meisten von Ihnen: Im Falle eines Brandes deckt die Wohngebäude-Versicherung den entstandenen Schaden ab, selbst wenn die Feuerwehr das mit einer PV-Anlage betriebene Haus kontrolliert abbrennen lässt, noch. 15 % der deutschen Haushalte besitzen solch eine Versicherung nicht.
  • Natürlich gibt es bei der Versicherung einen kleinen Haken, die Unterversicherung: „Jeder Betreiber sollte jedoch seinen Versicherer darüber informieren, dass er sich eine Solarstromanlage installieren lässt – natürlich bevor mit dem Bau begonnen wird. So vermeidet er, dass er bei einem Schaden unterversichert ist und nur einen Teil der finanziellen Entschädigung erhält“, erläutert Christian Lübke, zuständiger Ansprechpartner Schadens- und Unfallversicherung beim Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV).
    Hintergrund: PV-Anlagen steigern den Wert einer Immobilie. Der Versicherer muss daher genau wissen, welchen Wert er insgesamt versichert. Einige Anbieter gehen über die formale Empfehlung hinaus und versichern PV-Anlagen nur, wenn der Kunde einen erfahrenen Fachbetrieb mit der Installation beauftragt. 
  • Der Einbau einer Anlage zur automatischen Stromabschaltung im Brandfall direkt hinter den Modulen ist vom Versicherer derzeit aber noch nicht verbindlich vorgeschrieben, heißt es IKZ-Energy-Portal. Wie auch? Die Ständigen Konferenz der Landesinnenminister berät ja noch.
  • Sobald es eine Möglichkeit für die Trennung des Wechselrichters vom Netz gibt, müssen Sie damit rechnen, dass der Einbau zur Pflicht wird, amdernfalls gibt es keinen Versicherungsschutz

Für ein kontrolliertes Abbrennen Ihres Hauses, mehr dürfen Sie von der Feuerwehr zurzeit nicht erwarten, "hilft nur, die örtliche Wache über die Anlage zu informieren und im Ernstfall äußerste Sorgfalt walten zu lassen" und alle weiteren Schritte ausschließlich vom Profi durchführen zu lassen, empfiehlt das Portal für Energieeffizienz und Erneuerbare Energien. Wahrscheinlich ohne ironische Hintergedanken wird geraten: "Die Feuerprobe vermeiden!". Spaßig, wenn man bedenkt dass für die meisten Brände von Solaranlagen wahrscheinlich technische Defekte und keine Fehler des Hausbesitzers verantwortlich sind!

Die beste Brand-Vermeidungsstrategie ist zweifellos: keine Solaranlagen aufs Dach!

Das Solar-Märchen von der Hightech-Industrie und der Vorreiterrolle Deutschlands

Immer wieder versuchen die Kanzlerin, Umweltschutzverbände, der gesamte ökologisch-industrielle Komplex, bis hin zu kleinsten Gemeinden, die Deutschen auch dadurch zur Folgschaft in Angelegenheiten der Erneuerbaren Energie zu motivieren, dass man ihnen eine Vorreiterrolle, die es zu beweisen und zu wahren gelte, vorgaukelt. "Der große Schwindel mit der Solarenergie" wurde eindrucksvoll von Daniel Wetzel aufgedeckt.

  • Der globale Marktanteil deutscher Solarzellen-Hersteller hat sich innerhalb des letzten Jahres von 15,4 auf 9,7 Prozent fast halbiert,
  • Von den im letzten Jahr in Deutschland verbauten Solarmodulen stammten bereits 70 bis 80 Prozent von asiatischen Herstellern.
  • Sogar Maschinenbauer und Ausrüster von Solarfabriken, die eigentlich eine Domäne deutscher Ingenieurskunst waren, werden von ausländischen Konkurrenten aufgekauft.

Der auf die Solarbranche spezialisierte Anlagenbauer Roth & Rau Nach wurde nach einem krisenbedingten Einbruch 2009 immer mal wieder als Übernahmekandidat gehandelt. Lange galt der schwäbische Konkurrent Manz als idealer Partner, aber auch mit dem Schweizer Unternehmen Meyer Burger gab es seit langem Kontakte (manager magazin, 11.04.2011)

Erklärtes Ziel der Schweizer Firma Solarfirma Meyer Burger war es, sich mindestens 50 Prozent plus eine Stimme an dem sächsischen Unternehmen Roth & Rau zu sichern.
Zunächst hhabe es nicht danach ausgesehen, berichtet das österreichische Industriemagazin Am 27.06.2011. Kurz vor Ablauf der ersten Annahmefrist Anfang Juni hätten sich die Schweizer lediglich 32,38 Prozent an Roth & Rau gesichert, das Angebot ging bis zum 22. Juni in die Verlängerung. Der Durchbruch sei Meyer Burger kurz vor Toresschluss gelungen: Großaktionär Gutekunst, Eigentümer der Solarfirma Rena, habe seinen Widerstand aufgegeben und den Schweizern am 20. Juni sein Aktienpaket von 19,90 Prozent angedient.

Das Schweizer Unternehmen, das aus einem Land stammt, das das selbst überhaupt kein eigenes Einspeisegesetz für Ökostrom hat, kann jetzt im hart umkämpften Solarmarkt künftig die gesamte Wertschöpfungskette abdecken - von Solarsilizium bis zur fertigen Solaranlage.

Die 2.400 Arbeitsplätze sollen zwar erhalten bleiben, aber eine Vorreiterrolle wird Deutschland in der Solarenergie in Zukunft nicht haben:
  • Auf der Liste der 20 größten Solarzellen-Hersteller der Welt findet sich nur noch ein deutsches Unternehmen, Q-Cells, einst der weltweit führende Solarkonzern. Er ist auf Platz neun abgerutscht, "Tendenz fallend". Für die ersten drei Monate des laufenden Geschäftsjahres musste Q-Cells-Chef Nedim Cen gerade einen Verlust über 41 Millionen Euro ausweisen. Seither kursieren auch im Falle von Q-Cells Gerüchte um eine feindliche Übernahme.

Montag, 27. Juni 2011

Wie man mit Meinungsumfragen Politik machen kann

Die GPRA, ein Wirt­schafts­ver­band von PR-Agenturen, erhebt quar­tals­weise in Koope­ra­tion mit TNS Emnid Reprä­sen­ta­tiv­be­fra­gungen. Die neueste Erhebung fasst die GPRA als Schlagzeile zusammen: "Deutschland glaubt an die Energiewende – Die Zukunft wird sonnig!" ( Vertrauensindex Q2/2011)
Befragt nach der Zukunfts­fä­hig­keit von Energieträgern, erhielt die Solarenergie die höchste Bewertung: 99 Prozent der Befragten maßen "der Sonnenenergie eine besonders hohe Wichtigkeit für die zukünftige Energieversorgung in Deutschland" bei.
Dieses Ergebnis finde ich doch außerordentlich überraschend, weil ich viele Deutsche kenne, die aus der Energiefrage KEINE Glaubensfrage gemacht haben und die Solarenergie NICHT für eine vernünftige Lösung zur Energieversorgung halten. Eine nahezu 100-prozentige Übereinstimmung lässt sich allerdings bei den Solarfirmen und bei den Visionen im Greenpeace-Plan finden.

Ausgesprochen stutzig macht mich aber der folgende Kommentar des GPRA-Verbandes: "Wäh­rend Indus­trie und Poli­tik noch über die Ener­gie­wende strei­ten, hat die Bevöl­ke­rung in Deutsch­land die­sen Wan­del men­tal längst voll­zo­gen. Rege­ne­ra­ti­ven Ener­gie­trä­gern, allen voran der Solar­tech­nik ver­trauen die Deut­schen als Ener­gie­quelle der Zukunft. Fos­sile Brenn­stoffe, aber vor allem Kern­en­er­gie, besit­zen keine Akzep­tanz mehr und sind Aus­lauf­mo­delle."
Für die Umfrage wurde bei den Auswahlmöglichkeiten der Energieträger, im Unterschied zu den anderen Bezeichnungen, nicht die stets in den Medien verwendeten Bezeichnungen, Atomkraft oder Kernenergie, verwendet, sondern Uran/Plutonium. Laut Umfrageergebnis hielten immerhin 20 Prozent diesen Energieträger für zukunfstfähig.
Wie lässt sich dieses Ergebnis interpretieren? Halten die 20 Prozent der Befragten die Kernenergie für nicht  zukunfstfähig, weil sie davon ausgehen, dass dieser Energieträger in Zukunft politisch nicht mehr unterstützt wird, weil sie ihn persönlich ablehnen oder aus welchen anderen Gründen?

Die von GPRA veröffentlichten Daten erlauben aus meiner Sicht die Schlussfolgerung, Kernenergie sei ein Auslaufmodell, nicht. Einer der entscheidenden Gründe dafür ist meiner Meinung nach die Tatsache, dass die Diskussion über die zukünftige Energieversorgung in Deutschland nicht über die physikalischen Eigenschaften und Besonderheiten der Kernenergie und über deren Risiken und Vorteile offen geführt wurde. Die Ereignisse in Japan haben in den vergangenen Wochen eine sachliche Diskussion zunächst weiter erschwert, aber nicht wegen des Erdbebens oder der Folgen der Katastrophe in Fukushima, denn die Anteilnahme am Schicksal der Japaner war in anderen Ländern offenbar größer als in Deutschland, ohne dass sie zum Ausstieg aus der Kernenergie geführt hätte.
Die Besonderheit in Deutschland, die zum Beschluss für einen kompletten Ausstieg geführt hat, hängt damit zusammen, dass sich bereits vor dem 11.03.2011 ein durch Lobbyismus, hohe Subventionierungen und durch verschiedene Netzwerke stark gewordener ökologisch-industrieller Komplex herausgebildet hat. Es war daher relativ einfach, die Emotionalität geschickt, mit sehr viel PR und Propaganda, und sehr schnell gegen die Kernenergie (nicht beherrschbar, Kernenergie ist tödlich) und zu Gunsten der erneuerbaren Energie zu steuern  ("Fukushima sells"). Die Emotionen gingen teilweise so weit, dass, wie Mitarbeiter in Atomkraftwerken berichteten, sich Freunde ihnen gegenüber plötzlich aggressiv verhielten und sogar ihre Kinder in den Schulen von Atomkraftgegnern wegen der Berufstätigkeit ihres Vaters verbal attackiert wurden.

Wenn die Energiefrage in einer Art Glaubenskrieg ausgetragen wird, dann zeigt dies einen gravierenden Bildungsmangel in Deutschland, besonders im naturwissenschaftlichen Bereich. Über die Kernenergie wurde in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten von keiner Seite offen und öffentlich diskutiert, Kernphysiker haben ihre Fähigkeit zur Selbstkritik verloren, Atomkraftgegner besetzten diese Nische. Eine sachliche Entscheidung der Menschen war offenbar weder von den Kraftwerksbetreibern, noch von staatlicher Seite oder von der Anti-Atomkraft-Bewegung gewollt ("Was wären die Atomgegner ohne Castortransporte?").

Die Diskussion über die Zukunftsfähigkeit der Kernenergie hat sich aber nicht automatisch durch Fukushima erledigt. Der Beschluss, aus der Kernenergie auszusteigen, wird die notwendige Diskussion darüber weiter verschieben, vielleicht bis zur Abschaltung des letzten Kernkraftwerkes, aber den Bedarf danach nicht auslöschen können. Es wird nicht einmal helfen, "Atomgefahrleugner" zu diskriminieren, wie es die Grünen im Moment mit den "Klimaleugnern" versuchen. Daran würde auch eine entsprechende Änderung im Grundgesetz  nichts ändern. Wissen und Forschung lassen sich auf Dauer nicht unterdrücken.

Die Wahrnehmung der Menschen könnte sich ändern und die Drohung vor den Folgen eines Atomunfalls kaum noch die Wirkung zeigen, die dem ökologisch-industriellen Komplex einen enormen Boom verschafft hat, weil sich andere Gefahren als viel näher liegend darstellen (viele Tote durch Ehec-Bakterien, aber kein Toter durch Verstrahlung in Fukushima, Gefährdung des Grundwassers durch Ehec, Botulismus durch Biogasanlagen, die Folgen des Fracking bei Gasbohrungen, Luftverschmutzung durch Kohlekraftwerke, gesundheitliche Nachteile durch Windkrafträder, Risiken durch Windkraftanlagen, Subventionierung der uneffektiven Solarenergie, usw.). Nur durch einen sehr schnellen Ausstiegsbeschluss konnte der ökologisch-Industrielle Komplex, durch die Atomkraftgegner auch im emotionalen Spektrum gestärkt und heute noch als "gut" empfunden, berechtigten kritischen Fragen ausweichen. Erst Fakten schaffen, dann sehen, wie es weiter geht, lautet die Devise.

Die Wahrscheinlichkeit ist daher sehr hoch, dass es zu einer Neubesinnung kommen wird, sobald sich die Versprechen des ökologisch-industriellen Komplexes als unrealistisch und zu teuer herausgestellt haben werden. Für die Solarenergie ist dies bereits nachweisbar. Die Gier des aufstrebenden ökologisch-industriellen Komplexes, der sich auf Kosten der Steuerzahler mit Hilfe von Subventionen, Drittmitteln, Forschungsmitteln etc. bereichern will (in der Fachsprache: "Abpicken"), wird früher oder später auf Widerstand stoßen. Die Frage der Akzeptanz und der Auslaufmodelle wird sich dann möglicherweise ganz neu stellen.

Dienstag, 21. Juni 2011

Solaranlagen können die Entwicklungsländer selbst bauen - ohne Deutsche Spezalisten

"Strom für den Süden entpuppt sich als neues Geschäftsfeld für deutsche Unternehmen", heißt es in der Überschrift eines Artikels in den VDI-Nachrichten, vom 17.06.2011.
Voller Hoffnung erklärt Hansjörg Gabler, Berater am Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung (ZSW) in Baden-Württemberg: „Afrika wird sein flächendeckendes Stromnetz bekommen“. Seit dem Aufbau der Mobilfunknetze herrsche ein ungeheurer Aufbruchsgeist, zumal die Besitzer von Mobiltelefonen Strom zum Aufladen der Geräte brauchten. „Überall werden deshalb Pläne für einen Netzausbau geschmiedet.“
Und zum Schluss des Artikels heißt es: "Deutsche Unternehmen, die im Süden erfolgreich aktiv sein wollen, sollten sich aber beeilen, denn dort wachsen rasch eigene Anbieter heran. Beispiel Bangladesch: Dort läuft eine äußerst erfolgreiche Elektrifizierungskampagne für die ländlichen Regionen. Nur zwei der mehreren Dutzend zertifizierten Laderegler- und Wechselrichterhersteller stammen aus Deutschland. „Die meisten Anbieter sind innovative heimische Firmen“, sagte Shariar A. Chowdhury, Direktor des Zentrums für Energieforschung an der privaten United International University in Dhaka, Bangladesch."
Die Solartechnologie ist Dank eines hervorragend funktionierenden Lobbyismus in Deutschland hoch subventioniert, so dass viele Solarfirmen ihre Finger danach ausstrecken. Die Bundesregierung lanciert den Traum von der Vorreiterrolle Deutschlands in Fragen der erneuerbaren Energie. Kurzfristig wird die Industrie dadurch angekurbelt, aber langfristig gesehen wird unser Land wertvolle Ressourcen, Zeit und sehr viel Geld in Projekte verschleudern, die der Industrie unseres Landes auf Dauer nichts nützen werden und die notwendige Grundlagenforschung schon jetzt kaum noch bezahlbar machen.